17. Spiritueller Impuls für Mittwoch, den 03.07.2019

Unser heutiger Impuls ist von Sr. Hedwig Zinner, Generalassistentin - Mutterhaus

Leise Musik zum Ankommen

Der heutige Impuls hat die Aussage aus dem Gebet Jesu zum Thema:
Alle sollen eins sein: Wie du
, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (Joh 17, 21, )

Es gibt viele Gründe, dass Menschen zusammenhalten und eins sind:
gemeinsame Vorlieben, gemeinsame Interessen, gemeinsame Abstammung, gemeinsame Stärken, gemeinsame Ideen...
Oft genügt schon ein gleiches Trikot, ein Abzeichen, eine Hymne, um sich mit anderen eins zu fühlen und zu wissen: ich gehöre dazu!
Ist das die Einheit, um die Jesus für uns beim Vater bittet?
Jesus hat immer die Einheit mit Gottes Willen gesucht und gelebt.

Das Streben nach Eins-sein im Sinne Jesu bedarf
des geduldigen Aushaltens von noch Ungeklärtem,
des Ertragens verschiedener menschlicher Charaktere,
des friedfertigen Ringens miteinander,
der gegenseitigen Wertschätzung und Liebe.

Stille Zeit zum Nachdenken

Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein

Jesus, der Sohn im Vater, der Vater im Sohn. Beide haben nicht nur eine Beziehung zueinander, sie sind EINS. Sie existieren nicht nebeneinander. „Ich und der Vater sind eins“, so lesen wir im Johannesevangelium. (Joh 10,30)

Das Gebet Jesu will uns ermutigen, bestärken.

Wir werden hineingenommen in die Liebe zwischen Gott, dem Vater, und dem Sohn.

Der Vater und der Sohn leben nicht nebeneinander her, sondern sind ganz füreinander da.
Der Vater und der Sohn tolerieren sich nicht nur irgendwie, sondern einer wird durch den anderen sichtbar.
Der Vater und der Sohn denken nicht nur gelegentlich aneinander, sondern nehmen ganz Anteil am Leben des Anderen.

Unser Leben mit Gott und untereinander soll sich die Beziehung zwischen Jesus und dem Vater zum Vorbild nehmen.
Jesus möchte in uns gegenwärtig sein, sein Geist ist in uns lebendig. Jeus will, dass wir „in Ihm leben, uns bewegen und sind“. (Apg 17,28)

Sein großes Gebetsanliegen ist die Einheit aller Glaubenden.

Stille Zeit zum Nachdenken

Die Einheit mit Gott hat ein Ziel.

Jesus betet: damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

Durch die Einheit im Glauben und in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes. Sie werden zur Liebe untereinander aufgefordert, die alles Fremde und Trennende überwindet und unseren Blick schärft für das Verbindende.

Wir Christen können mit gutem Vorbild vorangehen und zeigen, dass es möglich ist, Trennendes zu benennen, Unterschiede zu respektieren und doch eine Gemeinschaft und Dienstgemeinschaft zu sein. Jede und jeder kann dazu einen Beitrag leisten, indem wir die Vielfalt schätzen, anderen mit Interesse und Respektbegegnen, statt einander auszugrenzen und zu spalten. Dann erfüllen wir den sehnlichsten Wunsch Jesu, den er in diesem Gebet ausgedrückt hat.

»Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast« (Joh 17,21)

Der Weg zur Einheit im Glauben ist immer nur im Geist der Versöhnung und Liebe möglich. Diese Einheit kann nicht organisiert, nicht befohlen und auch nicht vorgetäuscht werden. Sie wird im schlichten Tun der Liebe gelebt und als Glaubenszeugnis erfahrbar.

Stille Zeit zum Nachdenken

Wenn wir um Einheit beten …
Dann wollen wir Schritte aufeinander zugehen.
Dann geben wir die Hoffnung nicht auf, dass wir uns nicht weiter voneinander entfernen.
Dann haben wir den Mut, auch das scheinbar Unmögliche zu wagen.
Dann haben wir auch die Kraft, einander zu verzeihen.
Dann vertrauen wir auf den Heiligen Geist der Liebe, der Erkenntnis und der Umkehr.
Dann lieben wir unsere Brüder und Schwestern im Glauben.
Dann glauben wir, dass Beten etwas verändert.
Dann wissen wir, dass unser Glaube trägt.
Cornelia Pfeiffer / Marcus Leitschuh

Damit dies in unserem gemeinsamen Leben und Arbeiten immer wieder neu Wirklichkeit wird, dazu segne uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Leise Musik zum Abschluss

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