Am 1. April 2008 konnte die Theresienklinik in Würzburg ihren 100. Geburtstag feiern.

Seit der Übernahme der Prof.-Dr.-Müller´schen-Klinik in der Hofstallstraße im Jahre 1908, heute steht dort das Thomas-Morus-Haus, ist die Kongregation der Schwestern des Erlösers Trägerin dieses Krankenhauses.
Seitdem ist die Klinik ein untrennbarer Teil dieser Stadt und des fränkischen Umlandes geworden. Mit der Stadt Würzburg hat auch die Theresienklinik alle Tiefen zweier Weltkriege, die politischen Drangsale eines "tausendjährigen Reiches" bis zum bitteren Ende und die Brandnacht des 16. März 1945 geteilt.

Ein unerschütterlicher Wille, kranken Müttern in ihren schweren Stunden der Geburt beizustehen und zu helfen, beflügelte den Glauben und die Hoffnung an einen Neuaufbau der Klinik nach der Zerstörung des 16. März 1945. Durch eine beinahe als übernatürlich zu betrachtende Fügung konnte zunächst durch die Schenkung eines Privathauses in der Edelstraße eine Behelfslösung gefunden werden. Dort standen zunächst 25 Betten zur Verfügung. Die technischen Einrichtungen wie Operations- und Kreißsaal, wenn man diese Bezeichnung überhaupt verwenden durfte, waren äußerst einfach ausgestattet.

Durch eine heute fast unvorstellbare Improvisationsgabe der dort tätigen Ärzte, Schwestern und Hebammen wurde aber auch unter diesen schwierigen Bedingungen bestmögliche und erfolgreiche medizinische Arbeit geleistet.

In der schwer getroffenen Stadt Würzburg wurde in den fünfziger Jahren die Errichtung einer weiteren Klinik zur Versorgung der Bevölkerung zu einer zwingenden Notwendigkeit. Die Kongregation der "Töchter des Allerheiligsten Erlösers" (ab 1969 "Schwestern des Erlösers") beschloss daher, auf dem klostereigenen, aber ebenfalls schwer zerstörten Gelände der Domerschulstraße 1 und 3 eine neue Theresienklinik zu bauen. Bei den Grundstücken handelte es sich um die historischen Reste der alten Domherrenhöfe Heideck und Seebach. Am 31. August 1950 konnte der erste Bauabschnitt beendet und eingeweiht werden.

Bald war jedoch auch diese Klinik zu klein und entsprach im Übrigen nicht mehr den Erfordernissen der Zeit und des medizinisch-technischen Fortschritts. So wurde in einem zweiten Bauabschnitt der vorhandene Kliniktrakt durch Ausbau des Seebachhofes mit seiner historischen Allendorfkapelle in Angriff genommen. Am 3. März 1957 konnte die Einweihung gefeiert und der volle Krankenhausbetrieb aufgenommen werden. Jetzt waren auch der operative Bereich und die Entbindungsabteilung wieder unter einem Dach vereint.

Durchschnittlich standen 114 - 116 Betten zur Verfügung. Die beiden Abteilungen wurden, ohne Berücksichtigung der in Verwaltung, Küche, Wäscherei und sonst tätigen Schwestern und Angestellten, von 15 Ordensschwestern der Kongregation und 8 Stationshilfen betreut.

Die an der Klinik von Ärzten und Schwestern geleistete Arbeit wurde von der Regierung durch die Aufnahme in die Krankenhausförderung nach dem Bayerischen Krankenhausfinanzierungsgesetz gewürdigt. Dadurch wurden Finanzmittel für weitere Ausbauarbeiten verfügbar, und es konnten zusätzlich notwendige Modernisierungen der Klinik ermöglicht werden.

Unter der Leitung des Krankenhausarchitekten Gerhard Lukas aus München wurde nun nach Freigabe des Gesamtplanes durch das Sozialministerium und dem Bescheid der Regierung von Unterfranken vom 18. April 1990 die weitere Sanierung der Theresienklinik und der schon lange geplante Neubau eines modernen Funktionstraktes in Angriff genommen.

Dem ersten Spatenstich im August 1990 folgte bereits am 7. November 1991 das Richtfest. Am 17. Dezember 1992 schließlich konnte der Betrieb in den neuen Operationssälen, im Labor und in der Röntgenabteilung voll aufgenommen werden.

Die Gesamtsanierung wurde 2003 abgeschlossen.
Heute stehen modern ausgestattete Zwei- und Dreibettzimmer mit Nasszellen, Telefon und Farb-TV zur Verfügung.
Darüber hinaus befinden sich in der ersten und zweiten Etage Einbett- und Zweibettzimmer in bevorzugter, ruhiger Lage mit Internetanschluss, einem persönlichen Safe und Kühlschrank.

Ein besonderes Angebot mit persönlichem Service für Privatpatienten und Patienten mit ensprechender privater Zusatzversicherung steht ebenfalls zur Verfügung.

Durch die moderne, in die Zukunft gerichtete Einstellung der Kongregation war es uns als erster Klinik in Bayern möglich, eine Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu verwirklichen.

Aufgrund der engen Kooperation zwischen der ärztlichen Bereitschaftsdienstpraxis, die sich im selben Gebäude befindet, und der Klinik, ist ein reibungsloser Übergang von der ambulanten Notfallversorgung zur stationären Behandlung gewährleistet.

Damit wurden schon frühzeitig die Weichen für eine integrierte Versorgung, wie sie von der Politik gefordert wird, gestellt.